Kultursensible Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Köln und NRW
Kultursensible Psychotherapie Für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, oder deren Familien aus einer anderen Kultur stammen
- In westlichen Kulturkreisen sollen Kinder/Jugendliche idealerweise eine „Entwicklungslinie“ durchgehen, die ihnen eine zunehmende psychische Ablösung von ihren Eltern ermöglicht. Dies erfolgt, damit sie sich zu unabhängigen, autonomen, selbständigen Individuen entwickeln können.
- In südöstlichen Kulturen (Asiatische, Afrikanische und Südamerikanische Länder) dagegen sollen Kinder und Jugendliche eine ganz andere Entwicklungslinie folgen, nämlich, dass sie lebenslang von ihren Eltern und Familie abhängig bleiben (Erkenntnisse aus der "Kulturvergleichenden Psychologie").
Kinder, Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund aus v.a. südöstlichen Kulturkreisen: Viele Studien zeigen, dass Kinder/Jugendliche mit Migrationshintergrund mehr Auffälligkeiten und Störungen aufweisen als Gleichaltrige aus der Mehrheitskultur.
Entsprechend der o.g. Erkenntnisse der Kulturvergleichenden Psychologie kann man entnehmen, dass diese Kinder/Jugendliche täglich mit zwei sehr widersprüchlichen Herausforderungen konfrontiert werden: während die Aufnahmekultur von ihnen eine Entwicklungslinie erwartet, wonach sie sich zunehmend von den Eltern ablösen, erwarten viele Eltern mit Migrationshintergrund, dass ihre Kinder von ihnen lebenslang abhängig bleiben. Diese Ambivalenz zu überwinden, ist nicht leicht, und ist bei der Behandlung vieler psychischer Auffälligkeiten/ Störungen zu berücksichtigen.
Kultursensible Haltung: Es gibt also auf der Welt nicht nur eine „normale“ Entwicklungslinie, die als gesund oder als Ideal gilt. Es gibt zwei Entwicklungslinien, die Menschen „leistungs- und beziehungsfähig“ machen können, wie Freud früher die Ziele der Psychotherapie oder Persönlichkeitsentwicklung grob formulierte.
- Aus diesem sehr fundamentalen Unterschied sind die Erziehungspraktiken; Erziehungsziele; Eltern-Kind-Beziehungen; Erwartungen der Erwachsene von Kindern/Jugendlichen; was jeweils in einer Kultur als Störung gilt; Umgang mit einer psychischen Störung; die Ziele einer Psychotherapie usw. von der Kultur abhängig und deshalb sehr unterschiedlich.
- Diese Unterschiede spielen in der psychotherapeutischen Beziehung eine sehr große Rolle. TP berücksichtigt diese Unterschiede und geht mit ihnen kultursensibel-psychotherapeutisch um.